Und wenn schon: gar nicht schlimm.

Wer legt fest, was sinnhaft ist und was nicht? Worin ein tiefer Sinn liegt und was sinnstiftend ist? Das Wort „Sinn“ wird in den Medien ganz schön strapaziert. Die Aussage „Das macht ja gar keinen Sinn.“ ist längst im alltäglichen Sprachgebrauch angekommen und somit auch im aktiven Wortschatz vieler Menschen. Zunächst empfehle ich jedem das Verb „machen“ durch „ergeben“ zu ersetzen. „Das ergibt Sinn.“ ist um einiges schöner als die aus dem Englischen übertragene Version „Das macht Sinn.“ („That makes sense.“). Oft wird der Begriff „Sinn“ mit „Zweck“ gleichgesetzt. „Es nützt nichts, wenn du das tust, also ergibt es keinen Sinn.“ – Der Zweck ist so gesehen das Ziel und dessen Konsequenzen.

Sinnsuche, Sinnhaftigkeit…was ist der Sinn, wo liegt er, wer bestimmt ihn? Sinn ist doch eigentlich vielmehr Logik und beinahe durch Mathematik erklärbar. Als Beispiel: Wenn ich fünf grüne Äpfel kaufen möchte, würde es keinen Sinn ergeben, wenn ich fünf rote Äpfel kaufen würde. Das widerspräche meiner Intention. Somit ist „Sinn“ auch „Intention“. Aber Moment mal,  was ist, wenn ich auf der Suche nach der Liebe meines Lebens bin und sie oder er rote Äpfel sehr mag und wir nie ins Gespräch gekommen wären, wenn mir statt der roten Äpfel die grünen Äpfel auf dem Weg vom Einkaufen nach Hause heruntergefallen wären? Sinn kann sich also auch später entfalten, oder dichten wir ihn nur an, wenn es passt?

Wenn wir den „Sinn“ in Situationen ignorieren und sachlicher denken, hilft uns das vielleicht ruhiger zu leben? Wenn wir Dinge nicht nach ihrem „Sinn“, sondern vielmehr der Dinge selbst nach beurteilen? Also nicht, ob etwas Sinn ergibt, sondern, ob es uns gefällt oder nicht gefällt? Einfach den Dingen folgen und Dinge tun, die uns gefallen und uns und anderen gut tun, unabhängig davon, ob sie aus irgendeiner Perspektive Sinn ergeben?

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